Der Ärztetag Aschaffenburg machte unter dem Motto „Visionen, Chancen, Perspektive“ das Thema New Work sichtbar und erlebbar. Ein Tag voller Offenheit und Wertschätzung gegenüber neuen Entwicklungen im Gesundheitswesen. Die Darstellung von Philipp Busche finde ich besonders eindrücklich: Welche Bedeutung geben wir zukünftig „Work“ und „Life“?

Durch die Vorträge der verschiedenen Referent:innen spannte sich die Erkenntnis: Es gibt eine Verschmelzung auf mehreren Ebenen. Einerseits hinsichtlich des Faktors Zeit, andererseits hinsichtlich der Bedingungen und Wünsche in allen Bereichen unseres Lebens. Wir führen nicht nur Rollen und Positionen aus, sondern wir sind Menschen – jederzeit und überall:

  • Was ist mir/uns wichtig? Es gilt, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen, in den Arbeitsalltag und die Strukturen der Organisation zu integrieren. Die Verantwortung dafür lässt sich nicht abschieben.

Wir gestalten unseren Alltag als freie, selbstbestimmte Menschen – auf Augenhöhe, unter Einbeziehung verschiedener Perspektiven. Die Entwicklungen in Richtung Selbstorganisation spiegeln dieses Bedürfnis wider.

  • Es geht in Organisationen um weit mehr als Partizipation. Augenhöhe herstellen geht am besten, wenn nicht einer herabsteigt, sondern der andere hinauf.
  • Egal, wann und wie wir loslaufen: Es ist unmöglich, mit völliger Sicherheit vorherzusagen, wo wir ankommen. Mit Blick auf den Stern, das starke Zielbild, laufen wir trotzdem los. Wir richten uns auf das Gelingen und das tatsächlich Beeinflussbare aus. Struktur gibt Orientierung. Gleichzeitig entwickeln sich die Dinge auf dem Weg und wir passen uns organisch an.
  • Wir umgeben uns mit Menschen, die uns Energie geben und Unterstützung bieten.

Wir schaffen Netzwerke des Miteinanders, die aus Geben & Nehmen bestehen und damit der Verantwortungsübernahme für das Soziale.

  • Unsere Unterschiedlichkeit wird zum Mehrwert, wenn wir uns wirklich füreinander interessieren, mitfühlen und eine gemeinsame Sprache finden. Was brauchen wir, was nicht? Auf natürliche Weise machen wir Spannungen sichtbar und finden Wege, diese zu bearbeiten.
  • Geld allein macht nicht glücklich. Druck lähmt, Freude energetisiert, gute Geschichten begeistern uns. Die besten Geschichten sind sinn-, nicht gewinnorientiert.

Leben und Arbeit, Mensch und Mitarbeiter:in zu sein voneinander zu trennen, ist ein Muster, das es wie viele andere zu hinterfragen und durchbrechen gilt. Veranstaltungen wie der Ärztetag zeigen, dass es geht und daraus ein Mutmach- und Mitmachraum entstehen kann.

Danke an den Ärztlichen Kreisverband-Aschaffenburg, ganz besonders an Hubertus Schmitz-Winnenthal für die Einladung, sowie die Referent:innen Anne-Gritli Wirth, Mark Adolph, Gunnar SanderJos De BlokVera StarkerPatrick MerkeNadja Nardini & Felix Herter.

Danke, dass Bettina Jung & ich mit WOLHealthcare einen Programmpunkt beitragen durften. Wir haben aufgezeigt, wie Working Out Loud speziell im Gesundheitswesen funktioniert, was das mit New Work zu tun hat und wozu es Menschen, Teams und Organisationen nützt. Mittels der 5-Fakten-Übung haben wir das Auditorium WOL erleben lassen. Die Lebendigkeit im Raum wirkt in mir nach.